"Similia similibus curentur" - "Ähnliches mit Ähnlichem heilen" - von Samuel Hahnemann

Das Wort Homöopathie kommt aus dem griechischen und besteht aus zwei Teilen. Zum einen aus dem Wort "Homois" was so viel bedeutet wie "ähnlich". Zum zweiten aus dem Wort "Pathos", was so viel bedeutet wie "Leiden".

Samuel Hahnemann, der Begründer der klassischen Homöopathie wurde an 10. April 1755 in Meißen geboren und verstarb am 02.Juli 1843 in Paris. Er war ein deutscher Arzt, medizinischer Schriftsteller und Übersetzer. Er wurde als drittes Kind des Porzellanmalers Christian Gottfried Hahnemann und seiner zweiten Frau Johanna Chistiane Spieß geboren. Nach der Schulzeit, während der er ein Stipendium erhielt, begann er 1775 sein Medizinstudium in Leipzig.  Er wechselte zwischendurch für ein dreiviertel Jahr an die Wiener Universität und schloss 1779 sein Medizinstudium an der Friedrichs-Universität Erlangen ab.

Er erkannte bereits während seiner Studienzeit, dass ihn der normale Weg der Medizin nicht zufriedenstellen konnte und er musste andere Wege finden, die Gesundheit wieder her zu stellen. 
Der damals weit verbreitete Aderlass war zu schwächend für den Körper einiger Patienten, sodass er während der Zeit, die er praktizierte, andere Wege suchte. Er kam zu der Erkenntnis, dass er durch das Antriggern der körpereigenen Abwehr die Heilung herbeiführte. Hierzu nutzte er den Einfluss von pflanzlichen, mineralischen und tierischen Mitteln. Durch weit über 80 Selbstversuche mit diesen Mitteln löste er bestimmte Krankheitssymptome aus.

Der bekanntestes ist die Einnahme der Chinarinde als Urtinktur, was bei ihm ähnliche Symptome wie bei Malaria auslöste. 

 

In der Homöopathie spricht man immer von Potenzierungen.
Was ist eine Potenzierung und welche Potenzierungen gibt es?

Unter Potenzierung versteht man das mehrfache Verschütteln und Verdünnen der Urtinktur, sprich des ursprünglichen Stoffes, mit Alkohol oder die Aufbereitung mit Milchzucker.

Es gibt verschiedene Potenzen , die angeben wie stark die Urtinktur verarbeitet wurde. Die Homöopathie arbeitet auf drei Ebenen. Der körperlichen, der geistigen und der seelischen Ebene. Je höher die Potenz ist, umso mehr arbeitet diese auf der seelischen Ebene. Die Potenz C30 arbeitet zu gleichen Teilen auf allen drei Ebenen.

Die wohl bekanntesten Potenzen und gleichzeitlich niedrigsten Potenzen sind die D-Potenzen. Bei einer D-Potenz wird 1 Tropfen der Urtinktur mit 10 Tropfen Alkohol verdünnt und 10 mal verschüttelt. Dadurch entsteht die Potenz D1. Nimmt man dann 1 Tropfen D1, verdünnt diesen wiederum mit 10 Tropfen Alkohol und verschüttelt dieses 10 mal erhält man die Potenz D2 und so weiter. Bis zur Potenz D5 kann der Ausgangsstoff noch zugeordnet werden. Bis zu dieser Potenz kann man sie noch der Allopathie (Heilmethode der Schulmedizin) zuordnen.

Nun folgen die sogenannten Niedrigpotenzen, dass sind die Potenzen von D6-D12, welche von Laien bedenkenlos angewendet werden können. Sie werden genutzt um akute körperliche Krankheitsgeschehen zu behandeln.

Die Potenzen ab D12 bis D30 beginnen nunmehr auch auf der geistigen Ebene zu wirken und nicht nur auf der körperlichen. Diese sollten nur angewendet werden, wenn ein gefestigtes Basiswissen der Homöopathie vorhanden ist.

Ab der 30er Potenz werden die Mittel häufig, manchmal auch nur einmalig als Konstitutionsmittel eingesetzt. Hier spricht man von "klassischer Homöopathie".

Weiter gibt es noch Potenzen, die allerdings aufgrund ihrer starken Wirkung auf geistiger und seelischer Ebene nur von absoluten Fachleuten angewendet werden sollten.
Die C-Potenzen hier wird 1 Tropfen Urtinktur mit 100 Tropfen verdünnt und verschüttelt. Weiter gibt es noch die Potenzen M (1:1000), XM (1:10.000), LM (1:50.000), Q (1:50.000), CM (100.000).

 

Besonders in der klassischen Homöopathie gilt der Leitsatz der "Hering'schen Regel". Diese Regel kommt von Constantin Hering der in seinen Forschungen festgestellt hat, dass der Verlauf einer Krankheit oder Heilung keine zufällige Abfolge irgendwelcher Symptome ist.

Diese Regel besagt, dass sich die Symptome in folgender Reihenfolge bessern:

  • von innen nach außen
  • von oben nach unten
  • in umgekehrter Reihenfolge des Auftretens

 

Erste Hering'sche Regel => von innen nach außen

Die erste der drei Regeln besagt, dass die Heilung immer zuerst „innen“ beginnt. Das bedeutet z.B.: Es geht dem Patienten drei Wochen nach der Einnahme psychisch und bezüglich des Schlafs schon besser, aber die körperlichen Symptome, sind noch unverändert. Diese betreffenden Organe, die weiter „außen“ liegen, brauchen länger bis zur Heilung und die Besserung dieser Beschwerden braucht einfach nur noch etwas Zeit.

 

Zweite Hering'sche Regel => von oben nach unten

 

Diese Regel bezieht sich z.B. auf Hauterkrankungen, die den ganzen Körper betreffen (z.B.: Schuppenflechte): Sie verschwinden z.B. im Gesicht zuerst, dann auf den Armen, zuletzt auf den Beinen.

 

Dritte Heringsche Regel => in der umgekehrten Reihenfolge des Auftretens

Diese Regel sagt aus, dass Beschwerden, die Sie erst ein Jahr vor der homöopathischen Behandlung auftraten, schneller bessern als Symptome, unter denen der Patient seit 1o Jahren leiden.

Unter der homöopathischen Behandlung können auch alte Symptome, d.h. Beschwerden, die vor Jahren einmal aktuell waren – vorübergehend, kurzfristig und in abgeschwächter Form – einmal wieder `aufflackern`. Dies zeigt, dass die Heilung auf dem richtigen Weg ist. Auch dagegen sollte nichts unternommen werden – diese Symptome verschwinden meist wieder von selbst.

 

Woran erkennt man, dass man das richtige Mittel bzw. die richtige Potenz gewählt hat?

Richtiges Mittel Allgemeine Beschwerden werden besser, die Haut heilt zuletzt.
Richtiges Mittel; falsche Potenz Kurze Heilreaktion, dann Besserung
Richtiges Mittel; richtige Potenz Schnelle Besserung ohne Heilreaktion
Falsches Mittel Keine Heilreaktion, keine Besserung